
Telefonieren am Steuer beeinflusst den Fahrer eines Autos genauso wie ein Blutalkoholwert von 0,8 Promille. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie aus den USA. Die Ablenkung durch das Schreiben von SMS ist sogar noch höher und entspricht einem Alkoholgehalt von 1,1 Promille. Die Nutzung von Mobiltelefonen führt beim Fahren zu Unachtsamkeiten und erhöht das Risiko für Unfälle erheblich.
Der nachfolgende Ratgeber klärt Sie umfassend zum Thema Telefonieren am Steuer auf: Wann ist die Nutzung des Handys am Steuer erlaubt? Was passiert, wenn Sie mit dem Handy geblitzt werden? Und was sieht der Bußgeldkatalog beim Handy am Steuer als Strafe vor?
Bußgeldrechner Handy am Steuer
Inhaltsverzeichnis
Welche Vorschriften gelten zum Telefon am Steuer?
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) führt unter § 23 die sonstigen Pflichten von Fahrzeugführern auf. Zu den dort verzeichneten Vorschriften zählt laut Absatz 1a auch folgendes:
Wer ein Fahrzeug führt, darf ein Mobil- oder Autotelefon nicht benutzen, wenn hierfür das Mobiltelefon oder der Hörer des Autotelefons aufgenommen oder gehalten werden muss. Dies gilt nicht, wenn das Fahrzeug steht und bei Kraftfahrzeugen der Motor ausgeschaltet ist.
Der Auszug aus der StVO zeigt also, dass das Telefonieren am Steuer generell verboten ist. Das Mobiltelefon darf nicht einmal in die Hand genommen werden, um die Uhrzeit abzulesen. Logischerweise ist damit auch das Tippen einer SMS oder die Verwendung von Instant Message-Diensten untersagt.
Risiken durch die Nutzung von Mobiltelefonen beim Fahren

Begründen lässt sich dieses Verbot zum Handy am Steuer durch das gesteigerte Risiko für Unfälle. Durch das Telefonieren oder Tippen am Steuer wird der Fahrer vom Verkehr abgelenkt und ist unachtsam. Die Ablenkung dauert vielleicht nur wenige Sekunden, aber abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit, kann das Fahrzeug in dieser Zeit große Strecken zurücklegen.
Häufig sind sich die Fahrer dieses Risikos gar nicht bewusst. Sie sind der Meinung, den Verkehr ständig im Blick zu haben und ggf. auf eine Gefahrensituation rechtzeitig reagieren zu können. Dies ist aber in der Regel nicht der Fall.
Telefonieren am Steuer: Welche Strafe ist zu erwarten?
Der Bußgeldkatalog sieht beim Handy am Steuer Bußgeld und Punkte vor. Mit einem Fahrverbot muss allerdings nicht gerechnet werden. Welche Sanktionen genau zu erwarten sind, zeigt die nachfolgende Tabelle:
Tatbestand | Bußgeld in Euro | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Handy am Steuer | 100,00 | 1 | |
mit einer Gefährdung | 150,00 | 2 | 1 Monat |
mit einer Sachbeschädigung | 200,00 | 2 | 1 Monat |
Handy am Steuer beim Fahrradfahren | 55,00 | - | - |
Geblitzt mit dem Handy am Ohr – was nun?

Löst ein Blitzer wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung aus und zeigt das Blitzerfoto, dass Sie zugleich das Mobiltelefon genutzt haben, handelt es sich dabei um zwei Verstöße gegen die StVO. In einem solchen Fall kann die zuständige Behörde entscheiden, ob eine Ahndung der Vergehen in Tateinheit oder Tatmehrheit erfolgt.
Tateinheit bedeutet in diesem Fall, dass nur eines der beiden Vergehen durch einen Bußgeldbescheid verfolgt wird. Zu meist handelt es sich dabei dann um das Vergehen mit dem höheren Bußgeld. Geht die Behörde allerdings von Tatmehrheit aus, findet eine Addition der Bußgelder statt.
Ein Blick in den Bußgeldkatalog für Geschwindigkeit kann bei der Einschätzung der Strafen helfen, wenn Sie geblitzt wurden mit dem Handy in der Hand. Ob die Behörde von Tateinheit oder Tatmehrheit ausgeht, wird aber erst nach Erhalt des Bußgeldbescheids ersichtlich.
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